Wird Straßenfeuer zum Flächenbrand?
Im Januar 2014 traf ich den Gelsenkirchener Künstler Norbert Labatzki, alias Stolzenfelz, der seit 1986 als freier Künstler arbeitet. Wir sprachen über die Entstehung seiner neuesten CD „Philosophische Trinklieder – Alles dreht sich“. Wichtigstes Thema an dem Abend war jedoch nicht die CD, sondern seine Idee, mit Hilfe dieser Musik Obdachlose zu unterstützen.
Zu Beginn des Jahres enstand in Zusammenarbeit mit dem Unperfekthaus in Essen www.unperfekthaus.de und einem ehemaligen Obdachlosen, Alexandros Ahmet, die Aktionskunst Straßenfeuer.
Die Aktionen
Zwischen dem 21. März und 31. März 2014 fanden in verschiedenen Ruhrgebiets-Städten und in Düsseldorf Straßenaktionen zum Thema Obdachlosigkeit statt. Dafür wurden in den Fußgängerzonen symbolische Schlafplätze Obdachloser mit den Mitteln von Aktionskunst nachempfunden und gestaltet.
Die Aktionen wurden vorab in der Presse angekündigt und die Bürger und Passanten aufgefordert, an dem Tag sich mit mitgebrachten Schlafsäcken an der Aktion zu beteiligen. Stolzenfelz und Künstlerkollegen traten live auf und gegen die nasse Kälte brannten zwischen den ausgelegten Iso-Matten kleine Feuer zum Aufwärmen.
Herzstück der Aktion aber war die Fotoausstellung „Terrakotta-Armee der Stadtnomaden“. Alexandros Ahmet fotografiert die Obdachlosen mit ihrem Einverständnis. Die Motive wurden dann auf 2 x 1 Meter große Roll-Ups gedruckt. Schnell wurden für die Kostenübernahme der Produktion Sponsoren gefunden.
Straßenfeuer und Bratwurst in Gelsenkirchen
In Gelsenkirchen wurde die Aktion Straßenfeuer zusätzlich von einem hiesigen Metzger unterstützt. Die Metzgerei stellte auf eigene Kosten einen Bratwurststand nebst Bratwürste zur Verfügung und spendete den Erlös der verkauften Bratwürste.
Benefizgala Straßenfeuer
Höhepunkt der Aktionskunst war am 23. März 2014 die Benefizveranstaltung mit der Ausstellung der lebensgroßen Figuren im Hans-Sachs-Haus in Gelsenkirchen. Die Schirmherrschaft der Veranstaltung übernahm Chefdirigent Rasmus Baumann vom MiR und die Eröffnungsrede hielt der Gelsenkirchener Oberbürgermeister Frank Baranowski.
Mit der großartigen Unterstützung des MIR und vielen weiteren Künstler, die an diesem Abend ohne Honorar auftraten, konnte das Eintrittsgeld als Spende in das Projekt Straßenfeuer fließen. Der größte Teil des Erlöses kam Arzt Mobil Gelsenkirchen e. V. zu Gute. Arzt Mobil fährt Plätze an, an denen wohnungslose und suchtmittelabhängige Menschen sich regelmäßig aufhalten. Die Menschen werden ohne Versicherungskarte in dem mobilen Behandlungsraum untersucht und behandelt.
Das war sicherlich kein einfaches Unterfangen für Stolzenfelz. Er rührte für sein Projekt mächtig die Werbetrommel und fand große Unterstützung. Die WAZ berichtete regelmäßig über seine Aktionskunst und der WDR sendete live aus Essen für die Aktuelle Stunde Hier: http://www.google.de/imgres?imgurl=http%3A%2F%2F2.bp.blogspot.com%2F-Y2T9irdfYuw%2FUy0iLcJKODI%2FAAAAAAAAkDg%2FR6I36orp2xU%2Fs1600%2FWDR%252BK%2525C3%2525B6ln%252B2014-03-22%252B04-03-48.bmp&imgrefurl=http%3A%2F%2Flokalzeitjunkie.blogspot.com%2F2014%2F03%2Fkunst-aktion-straenfeuer-lokalzeit-ruhr.html&h=576&w=1024&tbnid=wzSdf0r7_HvpyM%3A&zoom=1&docid=Wc4p1B7oWbE2QM&ei=DYN8VIK0OOS_ywPjp4GwBg&tbm=isch&iact=rc&uact=3&dur=7242&page=1&start=0&ndsp=42&ved=0CIIBEK0DMB4
Von mir ein Lob für sein Engagement, denn Obdachlose haben meines Erachtens in unserer Gesellschaft keinen hohen Stellenwert inne.
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